Von Clara Clafotzki benutzt ...
Montag, 24.08.2020
Hilfe ich wurde wieder einmal nur benutzt ...
Ich bin mal wieder in Köln, sitze im Kölner Dom das ein oder andere Gebet heruntergerasselt bemerke ich, etwas weiter neben mir sitzt sie, sie die etwas andere aber sehr auffällige Dame und macht auf sich aufmerksam, Clara Clafotzki. Was will sie, Sex in der Kirche doch hoffentlich nicht. Nein sie bittet um eine Unterhaltung. Ich ließ mich darauf ein, hätte ich jedoch zu diesem Zeitpunkt nur geahnt das ich benutzt, gar genötigt oder missbraucht werde, ich währe laufen gegangen.
Clara eine Frau, die Jung und gutaussehend ist wäre ja mehr als gelogen. Jedoch sie hatte etwas, etwas was mich doch neugierig machte. Schon der eigenwillige Bekleidungsstil, der keiner Zeitepoche zuzuschreiben war. Sicher hochmodern nur ich als ahnungsloser Rentner konnte in nirgendwo einreihen oder stammte es doch vom berühmten Künstler Altkleider Salon.
Was bitte will eine solche Frau mit so alten Säcken wie ich es einer bin, trotzdem ich fasse den Mut und versuchte diese Frau etwas näher kennen zu lernen. Schnell, eigentlich viel zu schnell verabreden wir uns zu einem gemeinsamen Mittagessen und hier zeigte sie auch sogleich einige ihrer Künste, die mich etwas verwundern ließen. Wir saßen schnell in einem Restaurant, ich glaubte McDonald’s währe vielleicht besser gewesen, jedoch hinterher ist man bekanntlich immer schlauer und glauben soll man doch in der Kirche.
Also wir saßen in einem richtigen Restaurant, so eins mit Sternen und mit einem Maître, einem Oberkellner und Sommelier ihr kennt das doch. Ok ihr ja jedoch nicht meine Begleitung Clara so glaubte ich bis jetzt. Jedoch sie hatte ja das Restaurant ausgesucht und bestand genau auf diesen Fresstempel. Ich wäre nie auf die Idee gekommen in einen solchen Nobelschuppen essen zu gehen. Nach Claras ersten Frage an den Kellner „Ist was mit Oma oder warum tragen sie alle tief schwarz“, hätte ich eigentlich das Etablissement fluchtartig verlassen sollen, jedoch ich war neugierig und wollte wissen, was alles noch so passiert. Irgendwie muss sich ja auch ein Rentner die Zeit vertreiben. Clara konnte mehr, die Vorspeise ein Süppchen im Glas exklusiv wie alles in dem Laden wurde nicht gelöffelt, sondern in einem Schluck zu sich genommen. Was folgte, war eigentlich zu erwarten und auch nicht zu überhören. Bei Kleinkindern spricht man von einem Bäuerchen. Laut, sehr laut und lang anhaltend machte Clara auf sich aufmerksam und rülpste und befreite so die entstandenen Magengase. Super, Clara hat es geschafft und wir werden nicht mehr nur vom Personal aus den Augen gelassen, sondern sind der Hingucker des ganzen Lokales. Ab jetzt stehen wir unter totaler Beobachtung.
Im folgenden Gespräch bis zum Hauptgang erklärte Clare auch ihren Nachnamen, nein sie versuchte es, sie hatte es jedoch immer wieder verstanden, das Thema zu wechseln, richtig erfahren habe ich ihren Namen erst bei der Verabschiedung.
Besser jedoch wurde es beim Hauptgang. Das Fleisch mit der Gabel aufgespießt und dann abgebissen war schon ein wenig eigenartig. Die Gabel wurde gedreht und zu verschiedenen Seiten geneigt und das darauf aufgespießte Fleisch von allen Seiten angeschaut. Bei mir kamen Zweifel auf, macht man das in vornehmen Häusern so oder ist Clara doch nur ein Sonderfall. Ich ließ mich nicht verwirren, sondern speiste so weiter, wie es mir meine Eltern beibrachten.
Erich´s REISESEITE - Copyright by Erich Dörr - Impressum